Schwarzblau hat das Problem verleugnet.

Bildungssprecher Michael Lindner

Die SPÖ hat in den letzten Jahren regelmäßig das Problem des sich zuspitzenden Lehrkräftemangels aufgezeigt und dem Landtag konkrete Gegenmaßnahmen vorgelegt. „Die Pensionsprognosen, dass zwischen 2020 und 2025 besonders viele erfahrene Pädagog:innen aus dem Beruf ausscheiden, waren allgemein verfügbar. Anstatt frühzeitig zu reagieren, hat die schwarzblaue Landesregierung nur zugewartet. Jetzt gibt es mittlerweile Schulen, in denen die Hälfte des Lehrkörpers aus Studierenden besteht. Das ist kurzsichtig und auch verantwortungslos gegenüber den angehenden Lehrkräften, die mit der Doppelbelastung Studium und Beruf konfrontiert sind. Das kann dazu führen, dass sich die angehenden Lehrkräfte beruflich umorientieren und so dauerhaft für die Schule verloren sind“, warnt Lindner. Als erster Schritt muss das absurde Salzburg-Pendeln für oberösterreichische Junglehrer:innen abgeschafft werden. 

Endlich annehmbare Studienbedingungen in Oberösterreich schaffen

In Oberösterreich haben es Lehramtsanwärter:innen in Deutsch, Englisch, Turnen und Geografie doppelt hart: einerseits müssen sie schon immer früher während des Studiums unterrichten, um Personalengpässe aufzufüllen, andererseits müssen sie dies mit ihrem Studium unter einen Hut bringen, welches teils in Salzburg zu absolvieren ist. „Es fehlt in Oberösterreich eine Volluniversität für die Lehrer:innenausbildung in allen Fächern. Außerdem verweigert die Landesregierung den Studierenden jede Hilfe – nicht einmal ein leistbares Öffi-Ticket für das wöchentliche Pendeln zur Uni Salzburg brachten Haberlander und Steinkellner zustande. Die Kritik einzelner Studierender, dass die Studienbedingungen während Corona – dank Distance-Learning – besser als jetzt waren, offenbart das gemeinsame Scheitern der Landes- und Bundesregierung besonders drastisch“, so Lindner.

Lehrer:innenmangel in Deutsch, Englisch und Turnen besonders hoch

Seit 2017 fragt der SPÖ-Landtagsklub jährlich ab, wie sich der Lehrkräftemangel in Oberösterreich entwickelt. Sogar Hauptfächer wie Englisch oder Deutsch werden vielfach von Lehrer:innen unterrichtet, die für diese Fächer keine entsprechende Studienausbildung haben: Im Fach Deutsch fehlten 70 ausgebildete Lehrer:innen, bei Englisch waren es mehr als 30, bei Turnen gar 140. Auch Studierende wurden in den vergangenen Jahren bereits eingesetzt. „Es werden aber immer jüngere Studierende eingesetzt, die oft noch in der ersten Hälfte des Studiums sind. Für diese ist es unter den gegebenen Umständen mit dem Salzburg-Pendeln kaum möglich das Studium weiter zu betreiben. Die Studienbedingungen müssen daher sofort verbessert werden“, fordert der SPÖ-Bildungssprecher.

Foto: Erwin Pils