Für die letzte Landtagssitzung vor der Sommerpause rückt die SPÖ-Fraktion in der Fragestunde vor allem die Situation der überarbeiteten Mitarbeiter:innen im Gesundheits- und Pflegebereich in den Mittelpunkt. 3. Landtagspräsident und SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder spricht den Personalnotstand in den oberösterreichischen Krankenhäusern an. Pflegesprecherin Gabriele Knauseder thematisiert die Situation eines Pflegeheims, in dem sich die Heimleiterin von ihrem Personal pflegen ließ. Konsumentenschutzsprecherin Heidi Strauss ist ob der Gaslieferungsengpässe besorgt und möchte Sicherheit beim Heizen für die oberösterreichischen Haushalte.

Gesundheitssprecher Binder: „Überarbeitetes Krankenhauspersonal endlich entlasten“
Binder hinterfragt bei der zuständigen Gesundheitsreferentin Haberlander den Personalnotstand in den oberösterreichischen Spitälern. Vor kurzem wandten sich Spitalsmitarbeiter:innen medial mit einem Hilferuf an Haberlander – 140  Spitalsbetten sind laut Betriebsrat am Med Campus Linz wegen fehlendem Personal gesperrt. Binder sieht unter diesen Umständen den dringend notwendigen Erholungsurlaub der Mitarbeiter:innen gefährdet. Er möchte daher von Haberlander wissen, welche Maßnahmen sie als zuständige Referentin setzt, damit Mitarbeiter:innen trotz der aktuellen personellen Situation ihren Urlaub antreten können. „Die personellen Probleme in den Krankenhäusern kennen wir nicht erst seit gestern. Schon seit Monaten machen überlastete Spitalsmitarbeiter:innen auf ihre schwierigen Arbeitsbedingungen aufmerksam. Wenn ihnen jetzt auch noch der wohlverdiente Sommerurlaub gekürzt oder gar gestrichen wird, ist der Weg ins Burnout für viele engagierte Kräfte vorprogrammiert“, warnt Binder.

Pflegesprecherin Knauseder fordert „lückenlose Aufklärung“
In einem oberösterreichischen Pflegeheim nahm die Heimleitung offenbar über mehrere Wochen Pflegedienstleistungen in der eigenen Einrichtung in Anspruch. Mitarbeiter:innen mussten die Leiterin neben den regulären Heimbewohner:innen pflegen, die regionale BH soll nicht geholfen haben. Knauseder wird daher den zuständigen Referenten Hattmannsdorfer zu diesem Fall befragen. Sie möchte wissen, inwieweit er den Vorfall überprüft hat und ob der Sozialhilfeverband als Träger tatsächlich untätig blieb. Pflegesprecherin Gabriele Knauseder – selbst jahrelang als Pflegefachkraft tätig – fordert lückenlose Aufklärung: „So etwas darf nicht passieren. Gerade jetzt, wo wir händeringend auf der Suche nach engagierten Pflegekräften sind und über attraktivere Ausbildungsmöglichkeiten sprechen sollten, wirken Fälle wie diese eher abschreckend als motivierend.“

Konsumentenschutzsprecherin Heidi Strauss: „Bevölkerung braucht Sicherheit für Winter“
Die Oberösterreicher:innen haben zurzeit mit den steigenden Energiepreisen zu kämpfen. Berechnungen zeigen, dass sich selbst beim günstigsten Anbieter für Gas die Preise mittlerweile verdreifacht haben. Sollte es zu einem Totalausfall von russischen Erdgaslieferungen kommen, wären 104.000 oberösterreichische Haushalte unmittelbar davon betroffen. Daher fragt Konsumentenschutzsprecherin Heidi Strauss beim zuständigen Landesrat Achleitner nach, mit welchen Energieträgern ein russischer Gaslieferstopp kompensiert werden könnte. „Viele Menschen wissen nicht mehr, wie sie die nächste Gasrechnung bezahlen sollen. Als ob das nicht schon genug wäre, kommt jetzt auch noch die Unsicherheit für 104.000 Haushalte hinzu, ob sie im Herbst und Winter überhaupt noch heizen können. Die Oberösterreicher:innen haben sich hier klare Ansagen und Gewissheit verdient“, macht Strauss deutlich.

Foto: Land OÖ