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Unterausschuss Spitalsreform: Fachkräftemangel im Gesundheitswesen ist in Oberösterreich „hausgemacht“

18. November 2020

Unterausschuss Spitalsreform: Fachkräftemangel im Gesundheitswesen ist in Oberösterreich „hausgemacht“

In der heutigen Unterausschusssitzung Spitalsreform hat Studierendenvertreterin Sarah Uttenthaler über die Hürden für die Ausbildung zur Pflegekraft berichtet. Unbezahlte Praktika und Studiengebühren haben die Situation objektiv verschlechtert, was angesichts des steigenden Personalbedarfs extrem problematisch ist. „Erste Schritte zur Abhilfe wurden zwar gesetzt, reichen aber bei weitem nicht aus. Pflege ist ein absoluter Mangelberuf – eigentlich müsste das Land Oberösterreich für die jungen Leute den roten Teppich ausrollen. Stattdessen sind unbezahlte Praktika und Studiengebühren die Ausbildungsrealität der angehenden Pflegekräfte“, zeigt SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder auf. Die SPÖ hat dazu bereits einen Initiativantrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen eingebracht.

Bei Ausbildung Steine aus dem Weg räumen!

SPÖ-Gesundheitssprecher Binder

Ein neu an der FH für Gesundheitsberufe eingeführtes Stipendiensystem ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, aber es scheint noch unzureichend. Gerade einmal zwei Drittel der Studierenden dürften es erhalten, im Gegenzug für eine Verpflichtung, nach abgeschlossener Ausbildung am jeweiligen Krankenhausstandort mindestens zwei Jahre zu arbeiten. Das hilft vor allem Standorten außerhalb des Zentralraums, ist aber kein Argument, warum die Praktika nicht entlohnt werden. 1.500 Euro pro Semester, die den Studierenden aus diesen Stipendien bleiben, sind zu wenig zum Leben, viele müssten trotzdem nebenbei arbeiten, was vor allem während des Praxisteils als zusätzliche Belastung dazu kommt.

Pflegeberufe sind nicht ohne Grund Mangelberufe

Praktika sollen stärker als Teil der Ausbildung gesehen werden, hieß es in der heutigen Unterausschusssitzung von den Auskunftspersonen. „Das ist ein sehr idealistisches Bild, die Realität sieht anders aus, denn natürlich werden in der Praxis die Studierenden als Schlüsselkräfte gesehen und in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen natürlich bereits zur Arbeit herangezogen, für die sie jedoch über die Studiengebühren selber bezahlen. Vor allem in der aktuellen Situation ist das nachvollziehbar, nicht nachvollziehbar ist, dass es für die Praktika in der Pflegeausbildung keine Bezahlung gibt, in der Arztausbildung jedoch sehr wohl“, argumentiert dazu Binder. Er fordert daher mit Nachdruck den Abbau der Hürden bei der Ausbildung: Studiengebühren müssen für diese Lehrgänge abgeschafft werden und Praktika sind zu entlohnen.

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