Tag der Humanitären Hilfe: Reale Landesmittel um ein Drittel weniger als vor 8 Jahren
Seit 2017 schluckt die Inflation ein Drittel des Entwicklungshilfebudgets.
SPÖ-Sprecher für Menschenrechte LAbg. Wahl
Zum Internationalen Tag der Humanitären Hilfe am 19. August richtet SPÖ-Sprecher für Menschenrechte LAbg. Erich Wahl einen eindringlichen Appell an die schwarz-blaue Landesregierung: „Entwicklungshilfe muss gerade jetzt gesichert sein. Die Anpassung der Mittel für humanitäre Hilfe ist längst überfällig. Ich verstehe nicht, wie es sein kann, dass der ohnehin viel zu geringe Betrag seit 8 Jahren unverändert bleibt, obwohl die Not ständig wächst.“ Im Budget ist unter der Voranschlagsstelle des Kostenansatzes 425 seit 2017 unverändert ein Betrag von 1.750.000 € für Auslandshilfe vorgesehen. Rechnet man die Preissteigerung nach dem Verbraucherpreisindex 2015=100 ein, ergibt sich bis zum Jahresdurchschnitt 2024 bereits ein Wertverlust von 30,1 %. Mit Juni 2025 liegt dieser Verlust sogar bei 34,6 %. Das bedeutet real: Von den 1.750.000 € bleiben inflationsbereinigt nur mehr rund 1,2 Millionen € an tatsächlicher Wirkungskraft übrig.
Humanitäre Hilfe in Krisenzeiten sichern
Angesichts der dramatischen Entwicklungen in unmittelbarer EU-Nachbarschaft: von den anhaltenden Kriegshandlungen in der Ukraine über die humanitäre Katastrophe im Nahen Osten bis hin zu Konflikten auf dem Balkan ist es unverantwortlich, auf diesem reduzierten Niveau stehenzubleiben. Gerade in Zeiten multipler Krisen ist internationale Solidarität nicht nur ein moralisches Gebot, sondern auch eine Investition in Stabilität und Frieden. Humanitäre Hilfe darf nicht schleichend entwertet werden, sie muss dringend auf ein zeitgemäßes Niveau angehoben werden“, so Wahl abschließend.