OP-Chaos: ÖVP-Propaganda löst sich in Luft auf!
Spitalswahl ist nicht Ursache für Krankenhausprobleme – Anlassfälle zu OP-Vertröstungen offenbaren Managementversagen!
SP-Gesundheitssprecher Binder
Die kürzlich veröffentlichten Anlassfälle zur HNO-OP für den kleinen Leon und der Knie-OP für Romana sind symptomatisch für den Zustand der Gesundheitspolitik in unserem Land. „Die Ausreden der Gesundheitsholding sind peinlich und stehen im krassen Widerspruch zur ÖVP-Propaganda, wonach nur die fehlende Patient:innenlenkung Probleme im Spitalswesen verursache. Das Schweigen der zuständigen Gesundheitsreferentin Haberlander spricht Bände und ist eine schallende Ohrfeige ins Gesicht der Betroffenen“, urteilt SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder. „Es ist fünf nach zwölf, wenn nicht einmal mehr Kleinkinder zeitnah operiert werden können“, zürnt Binder. Er spricht zudem von einer Offenbarung des Managementversagens, wenn ein zugesagter Operationstermin wieder abgesagt wird. Den wiederholten Hinweis der SPÖ auf überlange und intransparente OP-Wartezeiten darf LH-Stellvertreterin Haberlander nicht länger ignorieren. Seit Jahren fordert der SPÖ-Landtagsklub leicht zugängliche Informationen über Wartezeiten sowie zielgerichtete Investitionen in zusätzliches Gesundheitspersonal, um diese Wartezeiten endlich wirksam zu reduzieren.
Menschen handeln verantwortungsvoll, das System nicht
„Leons Mutter beweist, dass verantwortungsbewusste Menschen in OÖ sehr wohl konstruktiv an der Patienten:innenlenkung mitwirken und nicht, wie oft behauptet, in glory-hunting-Manier nur bestimmte Spitäler überlaufen. Das eigentliche Problem liegt im System des Krankenanstaltenwesens und die Verantwortung dafür trägt allein das Land.“ Binder macht daher noch einmal deutlich: „LH-Stellvertreterin Haberlander wäre gut beraten, nicht länger Luftschlössern wie dem Herztransplantationszentrum hinterherzujagen oder Fehlallokation von medizinischem Gerät zu betreiben. Vielmehr muss sie endlich dafür Sorge tragen, dass die Basisversorgung in allen Regionen sichergestellt ist und daher auch die Entscheidung gegen einen Herzkatheter in Braunau überdenken.“
PR statt Praxis: Eltern erleben wenig von den versprochenen Verbesserungen
Unlängst wurde angekündigt, dass Kinder künftig kürzer auf Operationen warten müssen – konkret im HNO-Bereich. Durch eine engere Zusammenarbeit zwischen dem Klinikum Rohrbach und dem Linzer Kepler-Uniklinikum sollen mehr Eingriffe bei Kindern ermöglicht werden, hieß es. Die Ansätze klingen gut, doch in der Praxis zeigt sich immer deutlicher, dass sie entweder nicht umgesetzt sind oder schlicht nicht funktionieren. Gerade deshalb stößt die intensive Bewerbung der Online-Wartezeitenabfrage durch die Oberösterreichische Gesundheitsholding zunehmend auf Unverständnis und bei vielen Betroffenen auf berechtigte Wut. „Digitale PR ersetzt keine rechtzeitige medizinische Versorgung, schon gar nicht bei Kindern“, ergänzt Binder abschließend.