Oö. Sozialhilfe: Keine Gerechtigkeit für Kinder trotz Rückgang von Bezieher:innen
SPÖ-Klubchefin Engleitner-Neu appelliert: „Sorgen Sie 2025 dafür, dass jedes Kind gleich viel wert ist, Herr Soziallandesrat Dörfel!“
Damit in der Oö. Sozialhilfe endlich jedes Kind gleich viel wert ist, fordert SPÖ-Klubvorsitzende und Sozialsprecherin Sabine Engleitner-Neu die Anhebung der Richtsätze in der Oö. Sozialhilfe auf einheitlich 25 Prozent pro Kind. „Ein weiteres Jahr ohne Kindergerechtigkeit in der Sozialhilfe neigt sich dem Ende zu. Das, obwohl die Anzahl der Bezieher:innen in Oberösterreich seit Jahren zurück geht und die Folgekosten von Kinderarmut um ein Vielfaches höher sind. Ich appelliere daher an Soziallandesrat Dörfel: Treten Sie 2025 für Kindergerechtigkeit in der Oö. Sozialhilfe ein und sorgen Sie dafür, dass endlich jedes Kind gleich viel wert ist! Unser gemeinsames Ziel in Oberösterreich sollte nicht das Bestrafen von sozial Benachteiligten, sondern das Stärken von Kindern sein. Wir brauchen jedes unserer Kinder für eine gute gemeinsame Zukunft in Oberösterreich. Das beginnt bei der Absicherung der finanziellen Grundbedürfnisse – durch Abschaffung der unwürdigen Kinderstaffelung!“, fordert Klubchefin Sabine Engleitner-Neu. Der SPÖ Klub brachte in der Budgetlandtagssitzung einen entsprechenden Antrag dazu ein, fand dafür jedoch keine Mehrheit.
Rückgang unter Sozialhilfe-Bezieher:innen seit 2017 – SPÖ fordert Kindergerechtigkeit in OÖ
Laut Statistik Austria sinkt die Anzahl der Sozialhilfe-Bezieher:innen in Oberösterreich seit 2017: Bezogen 2017 im Jahresdurchschnitt 14.750 Menschen in Oberösterreich die Sozialhilfe, so waren es 2023 5370 Menschen. Ein Drittel (33,1 Prozent) davon waren 2023 Kinder. Jedoch sind in der Oö. Sozialhilfe nicht alle dieser Kinder gleich viel wert, denn es macht einen Unterschied, ob in einer Bedarfsgemeinschaft ein Kind lebt, oder mehrere: So bekommt ein leistungsberechtigtes, minderjähriges Kind 25 Prozent des Richtsatzes, zwei leistungsberechtigte minderjährige Kinder bekommen nur noch 20 Prozent des Richtsatzes pro Kind – und so sinkt der Prozentanteil, je mehr minderjährige Kinder in einem leistungsberechtigten Haushalt leben. „Vor dem Hintergrund, dass die Anzahl der Sozialhilfe-Bezieher:innen in Oberösterreich seit Jahren sinkt, könnte man zumindest allen Kindern in der Sozialhilfe einen gerechten Anteil zugestehen – egal ob ein oder fünf Kinder in einem Haushalt leben. Kinder in Sozialhilfe-Haushalten haben es ohnehin schwerer als andere Kinder, bspw. am Bildungsweg. Weitere Benachteiligungen durch diese unwürdige Kinderstaffelung sind kontraproduktiv – sowohl für die betroffenen Kinder, als auch für die gesamte oberösterreichische Gesellschaft, zu deren Stütze diese Kinder nach ihrer Ausbildung zählen sollen!“, betont SPÖ-Sozialsprecherin Sabine Engleitner-Neu.