Oö. Landtag: SPÖ fordert Abschaffung der Aliquotierung der ersten Pensionsanpassung
Pensionsantrittsmonat darf nicht über Pensionsanpassung im ersten Jahr entscheiden!
SPÖ-Klubvorsitzende Sabine Engleitner-Neu
SPÖ-Klubvorsitzende Sabine Engleitner-Neu bringt bei der morgigen Landtagssitzung einen Antrag ein, in dem sie die Abschaffung der Aliquotierung der ersten Pensionsanpassung fordert. Derzeit ist es nämlich so, dass der Monat des Pensionsantritts über die Höhe der ersten Pensionsanpassung im Folgejahr entscheidet. „Aufgrund der derzeitigen Regelung im Pensionssystem gilt, je früher jemand in Pension geht, desto besser. Denn wer im Jänner in Pension geht, erhält im Jahr darauf 100 % Inflationsanpassung, wer im November oder Dezember in Pension geht, erhält im darauffolgenden Jahr gar keine Inflationsanpassung“, stellt SPÖ-Klubvorsitzende Engleitner-Neu klar. Und es geht noch weiter: Aufgrund der schrittweisen Anhebung des Pensionsantrittsalters ab 2024 sind Frauen – die aufgrund des Gender Pay Gaps ohnehin häufig sehr niedrige Pensionen haben – besonders betroffen. „LH Stelzer muss daher umgehend Gespräche mit der Bundesregierung führen, um die derzeitige Regelung rückwirkend ab 1.1.2022 abzuschaffen“, fordert SPÖ-Klubvorsitzende Engleitner-Neu.
Regelung in Zeiten einer Rekordinflation besonders fatal
Für die Inflationsanpassung der ersten Pension wird immer die Inflation von vor zwei Jahren herangezogen. Das bedeutet, dass für Pensionsanpassungen im Jahr 2024 die durchschnittliche Inflation des Jahres 2022 herangezogen wird. Insofern trifft die Aliquotierung all jene besonders hart, die 2023 in Pension gehen. „Obwohl die Aliquotierung der ersten Pensionsanpassung an sich immer unfair ist, so sind die Folgen gerade in Zeiten einer Rekordinflation von acht bis zehn Prozent besonders fatal“, so SPÖ-Klubvorsitzende Engleitner-Neu.
Keine guten Nachrichten am Weltfrauentag: Frauen besonders betroffen
Die stufenweise Anhebung des Pensionsantrittsalters von Frauen bis auf 65 Jahre führt dazu, dass sich Pensionsantritte von Frauen ab 2024 in der zweiten Jahreshälfte konzentrieren. Zur Erklärung: Wer zwischen 1.1. und 1.6. geboren ist, kann ab 2024 erst ein halbes Jahr später und somit automatisch erst in der zweiten Jahreshälfte in Pension gehen. All jene die zwischen 2.6. und 31.12. geboren sind, können ohnehin erst in der zweiten Jahreshälfte in Pension gehen und arbeiten bereits länger. „Das ist unfair und diskriminierend und daher bringe ich morgen einen Antrag ein, indem ich LH Stelzer auffordere, Gespräche mit der Bundesregierung zu führen und die Pensionen von zigtausenden Menschen zu sichern. Die Aliquotierung der ersten Pensionsanpassung muss daher rückwirkend ab 1.1.2022 abgeschafft werden“, fordert SPÖ-Klubvorsitzende Engleitner-Neu.