Kinderbetreuungs-Defizite in Oberösterreich: sind ein klassisches „Henne-Ei-Problem“
Die dringliche Anfrage der SPÖ im Oö. Landtag zur Kinderbetreuungssituation hat die Versorgungsprobleme in Oberösterreich bestätigt. „Um vom letzten Platz im Bundesländer-Vergleich nach vorne zu kommen, muss Kinderbetreuungsreferent Stelzer endlich in der Fläche Angebote forcieren. Wenn Stelzer weiter nur auf den gemeldeten Bedarf schaut, bevor er Angebote ermöglicht, dann ist er im Henne-Ei-Dilemma gefangen. Denn der tatsächliche Bedarf offenbart sich erst durch attraktive Krabbelstuben und Kindergärten vor Ort, wo die Eltern ihre Kinder gut aufgehoben wissen!“, ist SPÖ-Familiensprecherin Petra Müllner sicher.
Wahlmöglichkeit gibt es nur durch Angebote!
Familiensprecherin Petra Müllner
Wenn Angebote erst geschaffen werden, wenn der gesicherte Bedarf schwarz auf weiß gemeldet ist, dann wird es umso länger dauern, bis Oberösterreich Fortschritte beim Kinderbetreuungsangebot macht. „Bei zahllosen Elterngesprächen höre ich stets wie schwierig es ist, einen Platz in einer Krabbelstube zu bekommen und wie wichtig längere Öffnungszeiten wären. Und ein 8-11-Uhr-Kindergarten macht für viele gar keinen Sinn, weil dann nicht einmal Teilzeit-Arbeit möglich ist. Wo aber gute Kindergärten geschaffen werden, müssen sie oft nach kurzer Zeit sogar ausbauen, weil die Eltern das Angebot so gut annehmen“, informiert Müllner.
Forderung nach Leuchtturm-Projekten in versorgungsschwachen Regionen
Weil es natürlich auch in derzeit schlechter versorgten Regionen Oberösterreichs zahlreiche Eltern gibt, die hochwertige Kindergärten und Krabbelstuben brauchen, tritt die SPÖ-Familiensprecherin für Vorbildeinrichtungen – sogenannte Leuchtturmprojekte – ein. „Dadurch würde nicht nur die Versorgung verbessert, sondern auch die Gemeinden in den benachbarten Regionen für den notwendigen Kinderbetreuungs-Ausbau motiviert“, ist Familiensprecherin Petra Müllner sicher.
„Ich wünsche mir, dass kein Elternteil Vollzeit arbeiten muss. Ich wünsche mir aber auch, dass jede Mutter und jeder Vater in dem Ausmaß arbeiten kann, wie sie oder er das für richtig hält. Und das geht nur, wenn alle Beteiligten abseits jeder ideologischen Barrieren, offen auf die Familien zugehen. Denn von guten Kindergärten profitieren vor allem die Kinder“, stellt Müllner klar.