SPÖ OÖ für große Schulreform statt Verländerung
Die SPÖ OÖ fordert eine umfassende Schulreform, die eine entsprechende Steuerung des Gesamtsystems nach sich zieht. Ein starker Bund und eine Form von Autonomie für die Einzelschulen sind notwendig. Diese Autonomie muss aber mit ausreichender Ressourcenausstattung verbunden sein, um die dringend notwendigen Verbesserungen einleiten zu können. „Landesbildungsdirektionen die den Landeshauptleuten und deren BildungsdirektorInnen unterstehen und mit der Personal- und Ressourcenbewirtschaftung vor Ort ausgestattet sind, sind bloß eine andere Bezeichnung für ein verländertes Schulwesen. Eine solche Reform, die den Bund immens schwächen würde, lehnen wir ab“, so SPÖ-Bildungssprecherin LAbg. Sabine Promberger.
Um Reformen österreichweit durchsetzen zu können, muss der Bund die wichtigen Steuerungs- und Kontrollrechte vor Ort bekommen. Das gewährleistet gleiche Chancen für alle Kinder und ermöglicht hohe Leistungen an jedem Schulstandort. Vor allem braucht es mehr Ressourcen im Bildungsbereich. Kostspielige Überprüfungen von Schulen mit sich wiederholenden Ergebnissen in allen Bereichen, ohne anschließende ausreichende Möglichkeiten zu Einleitung von Verbesserungen, werden das Problem nicht lösen.
Grundsätzlich begrüßt die SPÖ OÖ eine Erweiterung der Autonomie an Schulen. Deren Ausformung muss man aber genau kennen, da in dieser Forderung zahlreiche Fallen und Tücken für das Gesamtsystem enthalten sind. So muss es auch ein gesetzlich normiertes Abberufungsverfahren für DirektorInnen geben. „Wenn jedoch die Heilsversprechung – Mehr Freiraum für die Schule! – dazu dient, Verantwortung für ein Bildungssystem auf die unterste Ebene abzuwälzen mit allen negativen Folgen für die Betroffenen, dann ist Autonomie ein Eintrittsportal für ein Bildungssystem neoliberalen Zuschnitts, das wir strikt ablehnen“, so Promberger.
Die Verländerung über Landesbildungsdirektionen würde weder Kosten einsparen, noch gäbe es eine Qualitätsverbesserung für die SchülerInnen. „Wir wollen ein international anerkanntes, weltoffenes Bildungssystem und ein Steuerungssystem, das im 21. Jahrhundert angekommen ist. Eine Länderebene hat international wenig Berechtigung. Für landesfürstliche Machtspiele ist die österreichische Schule zu schade. Wir können sie uns außerdem nicht leisten, wollen wir im Wettbewerb um beste Bildung bestehen“, stellt Promberger den sozialdemokratischen Standpunkt dar. Die SPÖ steht zu einer Gesamtverantwortung für ein Bildungssystem, das auf fairen Chancen aufbaut und die derzeitigen Probleme für alle Kinder und Jugendlichen beseitigt.