Nachschau zum Landtagsausschuss: Schwarzblaues Nein zu Oö. Bildungsbericht
ÖVP und FPÖ bevorzugen Köpferl-in-Sand-Politik und verweigern Transparenz über Bildung!
SPÖ-Bildungssprecherin Margreiter
… Hinter meiner, vorder meiner, links, rechts güts nix, ober meiner, unter meiner siach i nix, spür nix, hear nix und i riach nix. Denk i nix und red i nix und tu i nix. Waun da Wind wahd in de Gossn. Waun da Wind wahd am Land. Waun da wind wahd, do steckt da Sein Köpferl in Sand – An diese Textpassage des Austro-Klassikers von Arik Brauer erinnerte sich SPÖ-Bildungssprecherin Margreiter, als die SPÖ Forderung nach der Wiedereinführung des Oö. Bildungsberichts im Ausschuss für Gesellschaft am vergangenen Donnerstag mit schwarzblauer Mehrheit abgelehnt wurde. „Das von ÖVP und FPÖ vorgeschobene Kostenargument ist nicht nachvollziehbar und dadurch wird das Prinzip, nachdem ÖVP und FPÖ Politik zu machen scheinen deutlich: Lieber den Kopf in den Sand stecken und erst reagieren, wenn bereits der Hut brennt! Ich erwarte jedoch insbesondere von Bildungsreferentin LH-Stv.in Haberlander mehr Ernsthaftigkeit im Bereich der Bildung!“, kritisiert Margreiter.
Seit 7 Jahren wurde kein Bildungsbericht für OÖ erstellt – Probleme haben sich seither verschärft
Um die richtigen politischen Ableitungen zu treffen und um vorausschauend zu steuern, braucht es aus Sicht der SPÖ fundierte Informationen, die in regelmäßigem Abstand erhoben werden und für die Öffentlichkeit auch einsehbar sind. Deshalb forderte der SPÖ Klub in der vergangenen Landtagssitzung mittels Initiativantrag (Beilage 967/2024) die Wiedereinführung des Oö. Bildungsberichts, der bis 2017 erstellt wurde. Die bildungspolitischen Herausforderungen haben sich seither zugespitzt. Immer mehr Gemeinden wenden sich an das Land Oberösterreich, um Unterstützung bei der Finanzierung von dringend benötigten, aber nicht mehr leistbaren Stunden für Sonderpädagog:innen und Schulassistent:innen zu erhalten. Die 2009 einstimmig beschlossene Aufstockung von Schulsozialarbeiter:innen ist immer noch ausständig und der Schulsanierungsrucksack wird immer größer. Auch die Herausforderungen in den Klassen nehmen zu: Pädagog:innen sehen sich mit einer wachsenden Zahl an Kindern mit nicht Deutsch als Muttersprache konfrontiert, gleichzeitig gingen 2023 die meisten Lehrer:innen mit Abschlägen in Pension – der Lehrkräftemangel spitzt sich weiter zu. „Während es Berichte über den Tourismus, die Abfallwirtschaft, die Landwirtschaft uvm. gibt, so gibt es keinen Bericht über die Bildung in Oberösterreich. Ich möchte andere Berichte natürlich nicht geringschätzen, jedoch darf Bildung nicht hinter diese Bereiche zurückfallen.“, stellt Margreiter klar.
Foto: Land OÖ