Verpflichtender KZ-Gedenkstättenbesuch für oö. Schüler:innen
Der Oö. Landtag möge beschließen:
Die Oö. Landesregierung wird ersucht, an die Bundesregierung heranzutreten, um eine Lehrplanänderung zu erwirken, die einen verpflichtenden KZ-Gedenkstättenbesuch für alle Kinder und Jugendlichen im Rahmen ihrer Schullaufbahn unter pädagogischer Begleitung und ausreichend Vor- und Nachbereitung vorsieht.
Begründung
Derzeit hängt es vom Engagement der jeweiligen Pädagog:innen ab, ob Schüler:innen im Laufe ihrer schulischen Laufbahn eine KZ-Gedenkstätte besuchen. Dabei ist der Besuch einer Gedenkstätte im Sinne einer lebendigen Erinnerungskultur von enormer Bedeutung, da er eine unmittelbare Auseinandersetzung mit der Geschichte ermöglicht und gleichzeitig einen Bezug zur Gegenwart herstellt. Es ist besonders darauf zu achten, dass ein solcher Besuch in eine gute pädagogische Vor- und Nachbereitung eingebettet ist. Dazu soll von den Schulen auf die von den Gedenkstätten entwickelten Programme und Methoden zurückgegriffen werden. Außerdem sollen den Schulen die entsprechenden Unterrichtsmaterialien zur Verfügung gestellt und diese ausreichend finanziert werden.
Gerade in Zeiten rechtsextremer Ausschreitungen, der Radikalisierung von Jugendlichen im Schulalter und des zunehmenden Antisemitismus in Österreich ist ein verpflichtender Besuch mit Vor- und Nachbereitung notwendig. Nur so kann sichergestellt werden, dass jede Schülerin und jeder Schüler einmal während der Schullaufbahn eine NS-Gedenkstätte besucht und dort einen pädagogisch begleiteten Eindruck von den Gräueltaten des nationalsozialistischen Regimes bekommt.