Pflege in Oberösterreich: Die größte personelle Herausforderung steht uns noch bevor
Mehr Anstrengungen gefordert, um die demografischen Entwicklungen zu meistern!
SPÖ-Pflegesprecherin Knauseder
Positiv sieht SPÖ-Pflegesprecherin Knauseder die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Pflege, über die LR Hattmannsdorfer heute mittels Pressekonferenz informierte. Sie zeigt sich dennoch besorgt, dass dieser Zuwachs aufgrund der demografischen Entwicklungen nicht ausreicht, um den Oberösterreicher:innen ein Altern in Würde zu ermöglichen. „Es braucht mehr Anstrengungen, um die personellen und demografischen Entwicklungen zu meistern – immerhin steht uns die größte personelle Herausforderung noch bevor!“, so Knauseder. Sie verweist etwa auf das vorhandene Potential von arbeitslosen Menschen und fordert mehr Maßnahmen, um diese für einen Pflegeberuf zu begeistern. „Mir ist bewusst, dass nicht alle arbeitslosen Menschen für einen Pflegeberuf geeignet sind. Jedoch darf kein Potential ungenutzt bleiben“, ist Knauseder überzeugt. Darüber hinaus fordert sie einen jährlichen Bericht im Oö. Landtag über die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Pflege.
Alle Potentiale ausschöpfen: Steigender Arbeitslosigkeit entgegenwirken
Arbeitslose Menschen sind eine der fünf Zielgruppen der Fachkräftestrategie „Arbeitsplatz OÖ 2030. Strategie zur Sicherung der Fachkräfte für den Standort OÖ“. „Laut den kürzlich veröffentlichten Zahlen des AMS OÖ ist die Arbeitslosigkeit in Oberösterreich zuletzt um 17 Prozent gestiegen – von 30.334 arbeitslosen Menschen im August 2023 auf 35.531 arbeitslosen Menschen im August 2024. Potential, dass nicht ungenutzt bleiben darf!“, so Knauseder.
Laut Landesrechnungshof sollten bis 2030 rd. 9.550 Menschen für die Pflege gewonnen werden
Zudem steigt laut Landesrechnungshof (siehe Beilage 5037/2022) die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2030 um plus 15 Prozent, von 76.000 (2022) auf 87.000 (2030). Bis 2040 wird die Zahl der Pflegebedürftigen sogar auf rund 107.000 geschätzt, also um ganze 41 Prozent mehr. Hinzu kommen generationsbedingte Herausforderungen, da die sogenannten „Babyboomer“ in Pension gehen werden. „Ein jährlicher Bericht über die aktuellen Entwicklungen in der Pflege würde helfen, um zu evaluieren, ob gesetzte Maßnahmen ausreichen oder ob weitere Anstrengungen erforderlich sind“, so Knauseder, die einen jährlichen Pflegebericht fordert, der den Landtag und die Öffentlichkeit über die Wirkungen der Personalmaßnahmen in Bezug auf die wachsenden Herausforderungen in der Pflege bis hin zu Bettensperren in Pflegeheimen, Krankenstände sowie nicht verbrauchte Urlaubskontingente informiert.