„AMS-Kürzungen gefährden Pensionen von Frauen!“
SPÖ-Klubvorsitzende Sabine Engleitner-Neu fordert nachhaltige Finanzierung von Arbeitsmarktintegrationsprogrammen
Dass Frauen am Arbeitsmarkt nicht die gleichen Chancen wie Männer haben, daran erinnert heuer am 6. August der österreichweite Equal Pension Day: Rein rechnerisch gesehen erhalten Männer bis zu diesem Tag bereits so viel Pension, wie Frauen bis zum Jahresende – durchschnittlich erhalten Frauen um rund 40 Prozent weniger Pension als Männer. „Damit sich diese Lücke nachhaltig schließt, sind gezielte Beschäftigungsprogramme notwendig, um Frauen nach einer Unterbrechung – etwa aufgrund von Betreuungsverpflichtungen – dauerhaft in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Doch genau hier kürzt die schwarz-grüne Bundesregierung“, kritisiert Engleitner-Neu. „Ich fordere daher Soziallandesrat Hattmannsdorfer auf, zusätzliches Landesgeld zur Verfügung zu stellen, falls die Bundesregierung die Kürzungen im AMS-Budget nicht zurücknimmt!“, so Engleitner-Neu, die in der Juli-Landtagssitzung die nachhaltige Finanzierung von Arbeitsmarktprojekten (siehe Beilage 905/2024) forderte.
Ungleiche Voraussetzungen am Arbeitsmarkt: AMS-Kürzungen treffen Frauen besonders hart
Ein Grund warum die Pensionen von Frauen um ein Vielfaches niedriger sind, ist u.a. die Tatsache, dass Frauen nach wie vor den Großteil der unbezahlten Sorgearbeit übernehmen und deshalb ganz aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden oder die Anzahl der Stunden reduzieren. Das wirkt sich im Alter negativ auf die Pensionshöhe aus. Ein Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt ist schwierig. Umso wichtiger sind gezielte Frauenbeschäftigungsprojekte und Qualifizierungsprogramme. Doch aufgrund der Kürzungen des AMS-Budgets muss bspw. das Angebot des oö. Frauenberufszentrums, das pro Jahr im Auftrag des AMS rund 2.000 Frauen individuell beim Widereinstieg, bei der Arbeitssuche oder bei beruflicher Höherqualifizierung unterstützt, reduziert werden. Dadurch wird arbeitssuchenden Frauen ohne Arbeitslosenbezug der (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt erschwert, da es für sie auch im Rahmen des AMS kaum Möglichkeiten einer beruflichen Neu- oder Höherqualifizierung gibt. „Wer also die Pensionslücke schließen möchte, muss dauerhafte und gut bezahlte Beschäftigung während der Erwerbsarbeit ermöglichen!“, erörtert Engleitner-Neu, wie letztendlich alles zusammenhängt.
Frauenpension in Oberösterreich sogar um 45,5 Prozent niedriger
In Oberösterreich ist die Lücke zwischen den Pensionen mit 45,5 Prozent sogar noch größer als bundesweit, weshalb der Equal Pension Day in Oberösterreich bereits am 17. Juli war. Damit nimmt Oberösterreich im Bundesländervergleich auch diesbezüglich eine Schlusslichtposition ein: Nur in Vorarlberg erhalten Frauen noch weniger Pension als Männer. „Gerade in Oberösterreich braucht es aufgrund des nichtvorhandenen Betreuungsangebots besondere Anstrengungen, um auf andere Bundesländer aufzuschließen“, ist Engleitner-Neu überzeugt.