290 Gruppen müssen bereits von Assistenzkräften geführt werden

Eine aktuelle Anfragebeantwortung von Bildungsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander an die SPÖ zur Kinderbildung in Oberösterreich zeigt einmal mehr den stark wachsenden Personalbedarf auf. Bereits 165 Krabbelstubengruppen und 125 Kindergartengruppen müssen entgegen der rechtlichen Vorgaben des Oö. Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes mit Ausnahmegenehmigungen durch pädagogische Assistenzkräfte geführt werden. „Bei der Anzahl der Gruppenleiter:innen, welche die fachlichen Anforderungen dafür eigentlich nicht erfüllen, gab es binnen eines Jahres von Oktober 2021 auf Oktober 2022 einen massiven Sprung. Bei den Krabbelstuben eine Verdreifachung von 54 auf 165 und bei Kindergartengruppen hat sich die Zahl auch von 58 auf 125 mehr als verdoppelt. Das sind die Auswirkungen der vernachlässigten Personalplanung der letzten Jahre. Von einem Kinderland Nummer 1 kann einmal mehr keine Rede sein, noch ist es mit diesen Grundbedingungen zu schaffen“, analysiert SPÖ-Bildungssprecherin Doris Margreiter die übermittelten Zahlen.

Aktuell 266 Jobs in Kinderbildungseinrichtungen ausgeschrieben

Auf der zentralen Jobplattform der OÖ Bildungsdirektion werden mit Stichtag 20. Dezember 2023 beispielsweise 172 Fachkräfte und 94 pädagogische Assistenzkräfte oberösterreichweit gesucht. „Die erfahrenen Assistenzkräfte sind immer mehr der allerletzte Kitt im System, der den Betrieb trotz eklatanten Personalmangels irgendwie noch am Laufen hält und eben auch für Leitungsfunktionen einspringt. Die Babyboomergeneration kommt aber nun ins Pensionsalter und auch bei den Assistenzkräften fehlen schon fast hundert freie Stellen“, gibt Margreiter zu bedenken. Personalgewinnung muss daher im neuen Jahr zur obersten Priorität werden, sonst ist auch an weitere Ausbauschritte und ein Kinderland Nummer 1 nicht zu denken.