SP-Binder zu Pflegekrise und Harnoncourt: Zeit für Beruhigungspillen ist längst abgelaufen
Gesundheitsreferentin Haberlander dringend gefordert, Loch-auf-Loch-zu-Politik in der Pflege endlich zu beenden
SP-Gesundheitssprecher Peter Binder kann die Aussagen von Oö. Gesundheitsholding-Vorstandsvorsitzenden Franz Harnoncourt, wonach drei Stunden Mehrarbeit die Personalkrise in der Pflege lösen würden, nicht nachvollziehen: „Aus Anfragebeantwortungen wissen wir, dass Pflegekräfte in den Oö. Spitälern bereits jetzt 5 Wochen an Überstunden stehen haben, also bereits enorme Mehrarbeit leisten. Dass noch mehr nicht möglich ist, belegt erst recht die erwähnte hohe Teilzeitquote. Alles in Allem rächt sich nun die schon unter Gesundheitsreferent Pühringer begonnene budgetäre Loch-auf-Loch-zu-Politik, die nun mit Einspringer-Pools und abwechselnd temporär geschlossenen Abteilungen endgültig zu einer Loch-auf-Loch-zu-Personalpolitik wurde“. Haberlander als zuständige Referentin schickt zudem Harnoncourt vor, Beruhigungspillen auszuteilen, um nicht selbst in der Verantwortung zu stehen.
Wirksames Handeln Haberlanders für nachhaltige Lösungen überfällig
Bereits 2018 gab es am Kepler-Universitätsklinikum eine Überlastungsmeldung des Personals. Es folgten weitere in Freistadt und nun ist am Klinikum in Steyr personell Feuer am Dach. „Holding-Boss Harnoncourt kann zwar die dramatische Personalsituation wunderbar in beruhigender Art und Weise beschreiben, letztendlich sind das aber Placebos. Wenn die Gesundheitsreferentin jetzt nicht endlich mit allen Verantwortlichen – Spitalsträgern, Kasse, Ärztekammer und Personalvertretungen – an einem Tisch zusammenkommt und strukturelle Änderungen setzt, ist der schon seit der EU-Arbeitszeitrichtlinie vor 10 Jahren bekannte Personalmangel mit all seinen Auswirkungen nicht in den Griff zu bekommen“, ist Binder überzeugt.