Morgiger Landtagsausschuss: SPÖ warnt vor Ausbrennen der Lehrlinge bei Pflegelehre
Hohe Drop-Out Raten drohen.
SPÖ-Pflegesprecherin Knauseder
Im morgigen Landtagsausschuss wollen VP/FP ein Landesgesetz für eine Pflegelehre ohne Unterausschuss beschließen. SPÖ-Pflegesprecherin Knauseder warnt vor gefährlichen Folgen: „Natürlich brauchen wir zusätzliche Pflegekräfte. Deshalb fordert die SPÖ auf Landes- und Bundesebene auch bessere Arbeitsbedingungen und eine Entlohnung während der Ausbildungsphase – wie bei Polizeikräften. Was Schwarzblau hier vorlegt ist unausgegoren. Die umfassende Einschulung und Begleitung während der Ausbildung ist absolut entscheidend. Wie das angesichts des bestehenden Personalmangels klappen soll ist völlig offen. Lehrberuf heißt außerdem vor allem praktische Tätigkeit – gleichzeitig dürfen die Lehrlinge aber in den ersten Jahren nicht direkt mit den Pflegebedürftigen arbeiten. Ich warne daher vor Schnellschüssen!“
Ausreichend Personal für umfassende Einschulung während der Pflegelehre notwendig
Das Konzept der Pflegelehre wurde national als auch international vielfach kritisiert und auch SPÖ-Pflegesprecherin Knauseder sieht zentrale Fragen noch ungeklärt. Etwa muss die umfassende Betreuung und Einschulung durch erfahrene Pflegekräfte während der Ausbildung garantiert sein. Dafür braucht es personelle Ressourcen. „Es müssen also bereits jetzt ausreichend Pflegekräfte verfügbar sein, die eine umfassende Einschulung und Begleitung der jungen Menschen in der Pflegelehre ermöglichen. Kann das nicht sichergestellt werden, drohen junge Menschen aufgrund von Überforderung frühzeitig wegzubrechen“, nennt SPÖ-Pflegesprecherin Knauseder nur einen ungeklärten Aspekt.
Pflegelehre auf Bundesebene eingeführt – Änderungen im Landesgesetz ausständig
Damit die Pflegelehre in Oberösterreich mit Schuljahr 2023/2024 eingeführt werden kann, bräuchte es die legistische Umsetzung im Oö. Pflichtschulorganisationsgesetz bis 1. September 2023. „Die derzeit noch offenen Fragen führen auch zu Verunsicherung bei den angehenden Lehrlingen und solange die Hauptprobleme ungeklärt sind macht ein Beschluss aus Sicht des SPÖ Klubs keinen Sinn. Die Ressourcen sollten dort eingesetzt werden, wo sie jedenfalls positiv wirken – bei der bestmöglichen Unterstützung von beruflichen Wiedereinsteiger:innen und Umsteiger:innen“, so SPÖ-Pflegesprecherin Knauseder.