Fachkräftemangel: Für 347 Berufsschüler:innen ist kein Internatsplatz seitens des Landes OÖ verfügbar
Können es uns nicht leisten, dass sich junge Menschen möglicherweise deswegen gegen Lehrberuf entscheiden.
SPÖ-LAbg. Antlinger
Die Beantwortung der von LAbg. Thomas Antlinger eingebrachten Anfrage zeigt, dass im vergangenen Schuljahr für 347 Berufsschüler:innen kein geeigneter Internatsplatz seitens des Landes Oberösterreich zur Verfügung gestellt werden konnte. Sechs von dreizehn Internatsstandorten waren seit dem Schuljahr 2021/2022 mit 100, in manchen Fällen sogar mit mehr als 100 Prozent, vollausgelastet bzw. überbelegt. „Ich appelliere an LH-Stv.in Haberlander, umgehend dafür zu sorgen, dass zukünftig ausreichend und zumutbare Internatsplätze zur Verfügung gestellt werden“, fordert LAbg. Thomas Antlinger. „Denn in Zeiten eines Fachkräftemangels, in dem defacto jede Branche in diesem Land händeringend nach Lehrlingen sucht, darf es nicht sein, dass sich junge Menschen möglicherweise gegen einen Lehrberuf entscheiden, nur weil kein leistbarer Internatsplatz zur Verfügung steht und die täglichen Pendelzeiten unzumutbar sind“, so LAbg. Thomas Antlinger.
Lehrlinge dürfen nicht auf Mehrkosten sitzen bleiben
Sollten Berufsschüler:innen in einer privaten Unterkunft oder bei einem alternativen Internatsbetreiber schlafen, so werden von der WKO die jeweiligen Nächtigungskosten bis zur gleichen Höhe wie in einem Landesschüler:innenheim übernommen. „Sollten für Berufsschüler:innen in privaten Unterkünften oder bei alternativen Internatsbetreibern Mehrkosten anfallen, weil kein Platz in einem Landesschüler:innenheim verfügbar war, muss das Land Oberösterreich diese übernehmen. Denn Lehrlinge dürfen nicht auf den Mehrkosten sitzen bleiben“, stellt Antlinger klar.
Drei von dreizehn Internatsstandorten überbelegt
In drei von dreizehn Berufsschulstandorten – konkret in Mattighofen, Schärding und Ried – waren bzw. sind die Internate seit dem Schuljahr 2021/2022 in mindestens einem Lehrgang mit mehr als 100 Prozent überbelegt. „In der Anfragebeantwortung heißt es, dass punktuell zusätzliche Betten in den bestehenden Zimmern installiert wurden. Das ist doch nicht zumutbar! Wie sollen junge Menschen konzentriert in der Berufsschule lernen, wenn sie möglicherweise über Wochen hinweg in einem überbelegten Zimmer schlafen müssen?“, zeigt sich LAbg. Antlinger empört.