Ausbau von Gendermedizin im Oö. Landtag beschlossen
Nun muss der beschlossene Antrag von der Oö. Landesregierung in die Realität umgesetzt werden.
SPÖ-Frauensprecherin Heitz
Die Oö. Landesregierung ist aufgrund des kürzlich im Oö. Landtag einstimmig beschlossenen SPÖ-Antrags dazu verpflichtet, ein Maßnahmenpaket zur Förderung der gesundheitlichen Chancengerechtigkeit für Frauen vorzulegen. „Um vorhandene, geschlechterspezifische Lücken in der medizinischen Forschung und Versorgung zu beseitigen, habe ich bei der vergangenen Landtagssitzung einen Antrag eingebracht, der konkrete Forderungen zum Ausbau von Gendermedizin in Oberösterreich enthält. Denn lange Zeit galt der männliche Körper als Norm in der medizinischen Forschung, was dazu führen kann, dass Krankheiten möglicherweise falsch diagnostiziert werden oder schlicht sehr wenig Wissen über „Frauenkrankheiten“ – wie Endometriose – vorhanden ist. Die Annahme des Antrags ist für mich aber nicht nur ein großer Erfolg für alle Frauen, sondern für uns als gesamte Gesellschaft“, so SPÖ-Frauensprecherin Renate Heitz, die die Umsetzung beobachten wird und über weitere Initiativen nachdenkt.
Wissen und Bewusstsein zu Gendermedizin, aber auch ein flächendeckendes Angebot notwendig
Im beschlossenen Antrag wird die Verankerung von Gendermedizin in der Gesundheits- und Pflegeausbildung, die Förderung von Fort- und Weiterbildung sowie gezielten Maßnahmen zur Sensibilisierung und Aufklärung der Bevölkerung und ein flächendeckender Zugang zu frauenspezifischen Gesundheitsangeboten gefordert. „All diese Maßnahmen sind wichtig, um endlich Chancengerechtigkeit von Frauen in der gesundheitlichen Versorgung sicherzustellen. Dabei sind Wissensaufbau und Sensibilisierung im Bereich der Gendermedizin genauso wichtig wie ein flächendeckendes Angebot – denn in beiden Bereichen gibt es noch großen Aufholbedarf“, stellt LAbg. Renate Heitz klar.
Gesamte Gesellschaft profitiert von Gendermedizin
Durch den Ausbau von Gendermedizin sieht Renate Heitz zudem einen großen Mehrwert für die gesamte Bevölkerung, der über die Gruppe der Frauen hinausgeht: „Zwar profitieren Frauen in einem besonders starken Ausmaß von einem Ausbau der Gendermedizin. Doch sehe ich einen großen Mehrwert für die gesamte Bevölkerung. Denn wenn die medizinische Versorgung individueller wird, können neue Erkenntnisse in sehr vielen Bereichen gewonnen werden. Etwa wenn es um seltene Allergien oder Krankheiten, aber auch wenn es um die medizinische Versorgung von Trans-Personen geht“, so SPÖ-Frauensprecherin Renate Heitz.
Foto: Land OÖ