Fast 300 offene Stellen in der OÖ-Kinderbildung: Überlastung der Mitarbeiter:innen ist Realität
Wie groß die Überlastung der Mitarbeiter:innen in den Kinderbildungseinrichtungen ist, offenbart ein Blick auf die Stellenausschreibungen auf der Plattform OÖ-Kindernet. 17 Leiter:innenpositionen werden gesucht, 195 Stellen sind im Bereich Pädagog:innen ausgeschrieben und weitere 84 Helfer:innen werden gebraucht. „Dieser Personalmangel erhöht den Arbeitsdruck immer mehr, wodurch junge Nachwuchskräfte in andere Branchen gehen – obwohl sie die Ausbildung für Elementarpädagogik haben. Hier machen die Verantwortlichen in Oberösterreich, allen voran LH-Stv.in Haberlander, sehr viel falsch. Es war auch äußerst unklug, ein einseitiges Paket – ohne die Gewerkschaften – zu schnüren. Deshalb braucht Oberösterreich jetzt ein 2. Paket, weil Haberlander mit ihrem ersten Versuch gescheitert ist“, zeigt Lindner auf.
SPÖ-Klubvorsitzender Lindner: „Volles Verständnis für öffentlichen Protest der Gewerkschaften“.
Lohnniveau im Nachbarbundesland Niederösterreich deutlich höher
Dass Elementarpädagogik auch gegenüber anderen Branchen am Arbeitsmarkt konkurrenzfähig bezahlt werden kann, beweist etwa das Nachbarbundesland Niederösterreich. Dort verdienen Pädagog:innen – um mindestens 400 Euro pro Monat mehr, für Leiter:innen ist der Unterschied noch deutlich größer (ca. doppelt so hoch bei der Leitung eines 4-gruppigen Kindergartens). „Seit Monaten besuche ich Kindergärten in Oberösterreich und sehe überall engagierte Mitarbeiter:innen, die jedoch völlig überlastet sind und sich durch das unzureichende Gehalt auch nicht wertgeschätzt fühlen. Das ist ein gefährlicher Cocktail, der die Qualität der Elementarbildung in Oberösterreich zu erschüttern droht. Wenn Stelzer und Haberlander glauben, dass es ihnen zu teuer kommt, ein würdiges Paket für die Elementarpädagogik zu schnüren, dann sollten sie einmal durchrechnen lassen, wie teuer es kommt, wenn die Kinderbildungseinrichtungen in Oberösterreich zusammenbrechen!“, gibt Lindner zu Bedenken. Durch kleinere Gruppen in den Kinderbildungseinrichtungen würde gleichzeitig der Arbeitsdruck abnehmen und die Bildungsqualität steigen.