Mieten steigen dreimal schneller als normale Inflation: Sonderwohnbauprogramm ist das Gebot der Stunde
Alarmierend sind die jüngsten Inflationsdaten der Statistik Austria für Wohnungsmieten: Mit plus 5 Prozent haben sich Mieten im Jahresvergleich dreimal so stark erhöht wie die allgemeine Inflation (1,7 Prozent). SPÖ-Klubvorsitzender Christian Makor sieht die steigende Zahl an Wohnungssuchenden als Hauptgrund: „Die hohen Mietpreissteigerungen bringen selbst Menschen mit mittleren Einkommen unter Druck. Denn die Einkommensentwicklung hält seit 10 Jahren schon nicht mehr mit der Mietpreisentwicklung Schritt.“ Um gegenzusteuern hat die SPÖ in Oberösterreich konkrete Initiativen wie ein Sonderwohnbauprogramm entwickelt. Anstatt den Wohnbau zu verstärken, haben ÖVP, FPÖ und Grüne jedoch das Landeswohnbaubudget für 2015 um 2,5 Millionen Euro gekürzt.
Es wird zu wenig gebaut, die Haushaltsgrößen werden immer kleiner und der Zuzug in die Städte nimmt zu. „Linz verzeichnet im aktuellen Jahr ein Bevölkerungsplus von mehr als 3000 BürgerInnen. Für so ein Bevölkerungswachstum werden einfach viel zu wenige Mietwohnungen errichtet“, bringt es SPÖ-Klubvorsitzender Makor auf den Punkt. Jüngsten Zahlen zufolge droht der Wert für 2014 mit nur 1700 Mietwohnungen sogar unter das Niveau der Vorjahre zurückzufallen – 2013 wurden zumindest knapp 2000 Mietwohnungen in Oberösterreich gebaut.
Der gestiegene Bedarf an Wohnungen in Oberösterreich ist seit Jahren bekannt. Ein zentrales Ergebnis der Sonderwohnbaustudie des Landes Oberösterreich im Jahr 2011 war, dass der zukünftige Bedarf an Wohnraum höher ist als angenommen. Dennoch wurde die Bauleistung nicht erhöht, die Wohnbau-Budgets wurden von Landesrat Haimbuchner und Finanzreferent Pühringer sogar gekürzt.
„Das Problem bei Mietzinssteigerung ist, dass die Mieter keine Wahl haben. Sie können nicht hergehen und sich stattdessen einfach eine Eigentumswohnung kaufen – dafür haben die meisten nicht das nötige Geld. Es ist daher eine öffentliche Aufgabe für leistbaren Wohnraum zu sorgen. Angesichts der aktuell dramatischen Mietzinssteigerungen ist ein Sonderwohnbauprogramm mit zumindest 1000 Wohnungen das Gebot der Stunde. Außerdem muss Oberösterreich endlich die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme der zusätzlichen Bundes-Wohnbaugelder schaffen“, stellt SPÖ-Klubvorsitzender Makor klar.